2 Tage auf der Jubiläums-AERO

Im April fand die 30. AERO statt. Ich war diesmal gleich zweimal in Friedrichshafen: am Mittwoch mit Andrés und dann noch mal am Samstag mit unseren Jungs. So war nicht nur genug Zeit für Exponate und Bekannte, sondern auch für ein paar Vorträge – und ein bisschen Airshow. Es ist deutlich entspannter, mal nur als Besucher dort zu sein.

1977 gab es die erste Flugausstellung

1977 war das Geburtsjahr der AERO © Maja Christ
Das Geburtsjahr der AERO

General-Aviation-Begeisterte treffen sich jährlich im Frühjahr in Friedrichshafen am Bodensee. Die Geburtstunde der AERO war im März 1977: eine Sonderschau Flugsport im Rahmen der „Rennsport-Motor-Freizeit“ (RMF). Im nächsten Jahr fand dann die 1. Flugsport-Ausstellung in Friedrichshafen statt, bei der unter den Ausstellern bereits DAeC und BWLV, Comco-Ikarus und die OUV dabei waren. Da es anfangs noch nicht den jährlichen Turnus gab und die Corona-Pandemie zwei Jahre Pause auferlegte, ist es im Jahr 2024 also die 30. Messe.

Broschüren der RMF und AERO © Maja Christ
Seit 1977 gibt es Flugsport-Ausstellungen in Friedrichshafen.

30. AERO mit mehr als 30.000 Besuchern

Diesmal sind die Segelflieger wieder mit dabei. 31.500 Besuchern aus 81 Nationen und 680 Aussteller vermeldet fairnamic am Ende der Messe, mehr als im Vorjahr.

Auf den ersten Blick scheint es auf der diesjährigen AERO nicht viel Neues zu geben. Natürlich kennt man einige der Exponate bereits. Doch der erste Blick täuscht.

Der Trend geht zum E-Antrieb

Auf den zweiten Blick sieht man, dass sich vor allem im E-Antriebsbereich viel getan hat. Elektro ist sicher nicht für jeden Flugzeugtyp geeignet. Doch vor allem für Motorsegler bietet sich die Elektrifizierung des Antriebs an. Und so sieht man nicht nur in der Halle A7, sondern auch bei den Segelfliegern in A1 viele Konzepte. Zu den Premieren auf der Messe gehören laut Veranstaltern z.B. die elektrisch angetriebene eDA40 von Diamond Aircraft, die RX-1E-A von Rhyen Aircraft Industry aus China oder die Integral E des französischen Herstellers Aura Aero.

Ich treffe viele Bekannte. Darunter sind auch Klaus Ohlmann und Karl Pickan, die eine Stemme S10 auf Elektro-Hybrid umrüsten. Andrés und ich haben einen kleinen Teil zu dem Projekt beigetragen und die modifizierte Cowling samt Spinner gebaut. Ich bin auf den Fortschritt des Projekts gespannt!

Die Redakteure der Flugsortmagazine sind die ganze Messezeit ziemlich eingespannt, doch am Samstag ergibt sich auch eine Gelegenheit, sich mit Isabella Sauer und Dirk Oberländer vom fliegermagazin auszutauschen. Auch Menschen, die ich bisher nur von Instagram und Co. kannte, treffe ich – einige nur kurz, andere länger.

Viele spannende Beiträge, Vorführungen und Podiumsdiskussionen gibt es dieses Jahr. So höre ich mir zum Beispiel den Vortrag von Rainer Krumm zu Dynamischer Flugsicherheit an und ergattere gleich ein Rezensionsexemplar seines neuen Buches (Danke!). Kathrin Kaisers „In 40 Tagen um die halbe Welt“ liegt auch noch auf meinem Bücherstapel. Sobald ich die beiden Bücher gelesen habe, stelle ich sie hier auf dem Blog vor.

DFS-Vortrag auf der AERO © Maja Christ
Es gibt zahlreiche Vorträge.

Am OUV-Stand steht diesmal u.a. das Mockup der Association PQ aus Porta, bei dem Andrés als OUV-Gutachter geteiligt ist. Der Bruchtest des Höhenleitwerks, das sie dabei haben, war vielverprechend.

Mockup der Association PQ mit Bruchversuch des Höhenleitwerks © Maja Christ
Mockup der Association PQ mit Bruchversuch des Höhenleitwerks

Durchwachsenes Wetter

Pommes Windsack © Maja Christ
„Pommes Windsack“ – leider zu salzig, aber der Veggie-Burger ist lecker.

Für Samstag ist eine „Anniversary Airshow“ geplant. Mit dabei sind neben einem e-flight-Demonstrationsprogramm die Dutch Rush Aerobatics (@dutchrushnl), Team Niebergall (@formation_team_niebergall) und Melanie Astles (@melanieastles). Fast scheint es, dass die Show ins Wasser fallen wird. Die Besucher, die sich Punkt 11 Uhr in den strömenden Regen gewagt haben, werden zunächst vertröstet. Dann wird das Wetter doch besser und das Programm kann mit etwas Verspätung durchgezogen werden.

Als ich wieder aus den Hallen komme, kann ich gerde noch den Kunstflug der ASK 13 bewundern – meine Söhne erzählen mir später vom Formationskunstflug, den sie sich natürlich nicht haben entgehen lassen. Außerdem testen sie alles an Flugsimulatoren durch, was die Messe zu bieten hat, inklusive Vogelschlagsimulation in der C42 und Flügelbruch aufgrund eines waghalsigen Flugmanövers im Tornardo.

Als wir mit den letzten Besuchern am Samstagabend das Messegelände verlassen, müssen wir erst einmal wieder die Flugzeuge durchlassen, die wieder zum Flughafen rollen.

Flugzeug auf der Straße von der Messe zum Flughafen © Maja Christ
Bis zum nächsten Mal: Wenn die Flugzeuge zum Flughafen rollen, müssen die Autos warten.

Die nächste AERO findet übrigens vom 9. bis 12. April 2025 statt.

Wir werden dann voraussichtlich den nächsten Baufortschritt unseres Nurflügel-Projekts „Schneewittchen“ am Stand der OUV in Halle B4 vorstellen.

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